Gelungene Kooperation

07.02.2023 | Veranstaltung

Sondervorstellung des Schauspielstudios Oberberg für die Mitglieder unserer Gesellschaften

 

Am 22. Januar 2023 durften wir zu einer Kooperationsveranstaltung von Freundeskreis Wiehl/Jokneam e.V., Freundeskreis Nümbrecht/Mateh-Yehuda und der Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ins Theater in Wiehl bitten.

Unsere drei Gesellschaften buchten eine Sonderaufführung des Dramas von Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“ durch das Schauspielstudio Oberberg. Der Eintritt war für Mitglieder und je eine Begleitperson kostenlos.

 Judith Dürr-Steinhart, 1. Vorsitzende Freundeskreis Wiehl/Jokneam, Marion Reinecke, 1. Vorsitzende Freundeskreis Nümbrecht/Mateh-Yehuda und Frank Bohlscheid, 1. Vorsitzender Oberbergische Gesellschaft f. Chr.-Jüd. Zusammenarbeit, begrüßten die Zuschauer herzlich und bekräftigen den gemeinsamen Wunsch nach stärkerer Vernetzung aller drei Vereine untereinander.

Die Thematik des Stückes:
Welche der drei großen Weltreligionen ist die beste: Christentum, Islam oder Judentum?Wer – von fundamentalistischen Eiferern abgesehen – könnte diese Frage beantworten, ohne in Argumentationsschwierigkeiten zu geraten? Der weise Jude Nathan in Lessings „dramatischem Gedicht“ von 1779 weiß sich zu helfen: Er erzählt dem Sultan Saladin eine Geschichte, die als „Ringparabel“ und als Plädoyer für Toleranz und moralisches Handeln bekannt geworden ist.
Aber auch die von Lessing inszenierte Familiengeschichte weist in diese Richtung: Nachdem der Christ die Jüdin heiraten will, aber nicht darf, entwirrt Lessing die Fäden mit der Enthüllung einer beispiellosen Familiengeschichte: So gut wie jeder ist mit jedem verwandt – die Großfamilie auf dem Theater will Vorbild sein für die „Menschheitsfamilie“ in der Welt.
Moralisches Handeln, Vernunft, Menschlichkeit und religiöse Toleranz sind die Eckpfeiler von Lessings Aufklärungsdrama, das schon seit Jahrhunderten und gerade heute wieder seine brennende Aktualität beweist.

Das Ensemble zeigte einmal mehr sein künstlerisches Können. Das Publikum belohnte mit langanhaltenem Applaus von den ausverkauften Rängen die gelungene Aufführung.