Lesung gegen Antisemitismus von Alfred Müller
am 11.09.2024

Gemeinsam gegen Antisemitismus, gegen Hass und Hetze!
Der Freundeskreis beteiligte sich an der Kampagne der Landesregierung NRW zum Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland, die wieder einmal, 80 Jahre nach dem Holocaust, Zielscheibe von Hass, Hetze und Terror sind, mit einer Lese-Veranstaltung, zu der er seine Mitglieder am 11. September 2024 in die Stadtbücherei Wiehl einlud.
Die Vorsitzende des Freundeskreises äußerte bei der Begrüßung ihre Freude darüber, dass Müller auf seiner Lesereise durch die Oberbergischen Städte nun auch in Wiehl Station mache. Die Lesung sei wichtig, denn seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 habe man in Deutschland einen starken Anstieg von Antisemitismus verzeichnet. Angesichts dessen sei es höchste Zeit, eine Mauer gegen Judenhass zu errichten und Antworten auf den Antisemitismus zu finden. Dabei solle die Lesung von Alfred Müller helfen!
Der ehemalige Lehrer für Deutsch und Philosophie und Oberstufenkoordinator an der Gesamtschule Derschlag gab zunächst an, was ihn dazu gebracht hat, die Lesung zu konzipieren und damit auf Lesereise zu gehen: Es seien antisemitische Vorfälle wie etwa die Störung und Beendigung der Lesung von Hannah Arends Buch „Ursprünge und Elemente autoritärer Herrschaft“ durch propalästinensische Aktivisten gewesen. Derartiges dürfe man nicht dulden, man müsse dagegen angehen und es verhindern. Schließlich musste Hanna Arend 1933 vor dem Naziterror fliehen, man dürfe nicht zulassen, dass eine öffentliche Lesung aus ihrem Buch im Jahr 2024 in Deutschland behindert bzw. unmöglich gemacht werde.
Vor vollbesetztem Haus und hochkonzentrierter Zuhörerschaft las Alfred Müller Texte, die sich mit jüdischer Identität und Antisemitismus befassten. Die Leseliste, die er nach der Lesung auslegte, war reich bestückt und äußerst vielseitig: Neben Werken von Hannah Arendt, deren Lektüre er als ein „Muss“ bezeichnete, standen auf der Liste auch Texte von Mirna Funk („Von Juden lernen“), Levi Israeli („Nicht ohne meine Kippa“), Wolf Biermann, Joseph Roth, Barbara Honigmann („Alles, alles Liebe“) und Martin Buber, dessen Empfehlung lautete: Bei der Erziehung gegen Antisemitismus sei ein striktes, konsequentes und klares Vorgehen erforderlich.
Im Anschluss an seine Lesung nahm sich Alfred Müller viel Zeit, um mit den Zuhörern ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen zu beantworten.
Die Lesung war ein beeindruckendes Beispiel für ein authentisches, außerordentliches Engagement gegen Antisemitismus sowie eine profunde Kenntnis des Themas!